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Kronen Zeitung

vor 8 Stunden
ÖsterreichReal Madrid

MANN IM HINTERGRUND

Auf ihn hören in Linz auch Rangnick und Alaba

Matthias Mödl

Er ist bei jedem Länderspiel außerhalb von Wien der Mann im Hintergrund. Auf ihn hören Trainer Ralf Rangnick, Kapitän David Alaba – und natürlich auch alle Zuschauer. Die Rede ist von Stadionsprecher Ronny Leber. Viele kennen seine Stimme, aber nicht sein Gesicht. Der Wiener hat in seiner Zeit beim ÖFB schon viel erlebt. Vom legendären Regen-Sieg 2018 gegen Deutschland in Klagenfurt bis zur Lichterwelle gegen Dänemark, die dann vom Loch im Rasen überdeckt wurde.


Bei den Länderspielen in Wien ist Andy Marek seit 1993 der Stadionsprecher. In allen anderen Stadien in Österreich ist es Ronny Leber. Er hat schon viel erlebt. Zwei Spiele sind ihm besonders in Erinnerung. Am 2. Juni 2018 empfing Österreich in Klagenfurt Deutschland zum Test vor der WM in Russland.

Bild: Ronny Leber

Leber erinnert sich: „Dann gab es vor dem Anpfiff sintflutartige Regenfälle. Zweimal musste das Aufwärmen wieder abgebrochen werden. Keiner wusste, ob an diesem Abend noch gespielt werden kann. Du musst als Stadionsprecher in so einer Situation besonders mit Fans interagieren. Das lief viel über Musik. Aber auch mit Sprüchen.“

Bild: APA/EXPA / APA / picturedesk.com

„Ganz spezielle Stimmung“
Und dann ging es mit reichlich Verspätung wirklich noch los. Österreich drehte am Ende nach dem 0:1 durch Mesut Özil die Partie durch Tore von Martin Hinteregger und Alessandro Schöpf. Das 2:1 gegen den damaligen amtierenden Weltmeister war der erste Sieg gegen den Nachbarn seit 1986. Ronny lacht: „Durch den Regen hatte sich eine spezielle Stimmung entwickelt, die durch den Erfolg ihren geilen Höhepunkt erlebte.“

Lichterwelle zum Donauwalzer
Ebenfalls sehr speziell war das Länderspiel am 6. Juni 2022 in Wien, als Leber neben Stadionsprecher Andy Marek für die Musik zuständig war. Plötzlich war das Flutlicht weg – Stromausfall im zweiten Wiener Gemeindebezirk. Da hatte Ronny die Idee mit der Lichterwelle zum Donauwalzer. Marek animierte die Fans, ihre Handys rauszuholen – und dann rollte die Welle.


Leber erzählt: „Die Bilder davon gingen in den sozialen Netzwerken durch die Decke. Als das Flutlicht nach 45 Minuten wieder anging, spielte Leber „Out of the Dark“ von Falco. Der Wiener blickt lächelnd zurück: „Es war ein ganz besonderer Abend, am Ende redeten aber alle nur über das Loch im Rasen des Happel-Stadions.“

„Ich bin auch ein großer Fan des Nationalteams“
Dass viele seine Stimme, aber nicht sein Gesicht kennen, erlebte Leber einmal mit Marko Arnautovic: „Ich war schon viele Jahre dabei, als ich einmal mit Marko im Aufzug gefahren bin. Ich hatte mein ÖFB-Gewand an. Plötzlich fragte er mich, ob ich neu im Team bin, weil er mich nicht kennt. Wir konnten dann beide sehr herzhaft über die Situation lachen.“

Wie sieht er seine Aufgabe als Stadionsprecher: „Wir arbeiten mit den Emotionen, die schon da sind. Im Idealfall können wir diese noch größer machen. Ich bin auf jeden Fall auch ein großer Fan des Nationalteams. Auch ich brenne für die Mannschaft, fühle alles sehr emotional mit.“

Bild: Ronny Leber

Der 45-Jährige arbeitet auch als Moderator, Coach und Speaker. Aber der Sport ist seine Nummer eins. Angefangen hat er einst bei Rapid, als er Spiele der U17 und U19 moderierte. Seine erste große Station waren die Vienna Capitals, bei denen er viele Jahre als Hallensprecher tätig war. Auch bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle war Leber viele Jahre dabei.

Bild: Ronny Leber

Bild: Ronny Leber

Boxkämpfe als große Leidenschaft
Eine große Leidenschaft von Ronny sind Boxkämpfe. Er war schon bei vielen Fights Ringsprecher, zuletzt in Heidelberg vor 5000 Zuschauern. Sein Traum ist, einmal in den USA einen Boxkampf im Ring zu moderieren. So wie Michael Buffer, den er 2012 in der Olympiahalle von München bei einem Klitschko-Kampf das erste Mal traf. Damals hospitierte der Österreicher beim deutschen TV Sender RTL.

Bild: Ronny Leber

Bild: Ronny Leber

In drei Monaten warten Vaterfreuden
Ebenfalls sehr inspirierend war ein Treffen mit Football-Legende Tom Brady in Boston, als Ronny dort die Highschool besuchte. Privat liebt er das Laufen. Vergangenen Dezember absolvierte er in Ägypten den Markez Pyramids Half Marathon: „Das war schon ein sehr cooles Erlebnis.“ Im Oktober folgt der Chicago-Marathon. Danach wird Leber aber kürzertreten. Der Grund ist sehr erfreulich: „Meine Frau Elizabeth und ich werden in drei Monaten zum ersten Mal Eltern.“


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